How to be Good (Nick Hornby): Das Buch in original Englisch. Es hat viele gute Beobachtungen und Esprit und
beschreibt die Situation unserer Gegenwart in einem klaren, modernen und elegant unterhaltenden
Stil. (Auch: About a Boy vom gleichen Autor). All die feinen Wahrnehmungen,
die in den Gedanken der Personen ausgedrückt sind, kann ein Film nicht umsetzen. (Das ist bei jedem hier aufgeführten Buch zu bedenken.)
Der Zauberberg (Thomas Mann): Nun gut, er hat Längen
- und die Empfehlung des Autors, ihn zweimal zu lesen, spricht nicht für
dessen Bescheidenheit. Aber die sich mit der Zeit herausbildende Grundstimmung,
aus der heraus dann gedacht, diskutiert und philosophiert wird, die Charaktere
Settembrini, Naphta und Peeperkorn - sie bleiben einem für immer.
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Marcel Proust):
Auch in der Übersetzung fasziniert die Schönheit der Sprache und
die Natürlichkeit, mit der erzählt wird - abgehoben und wie unberührt
von den Naturgesetzen von Zeit oder Menge. -> Beispielzitate
The Screwtape Letters (C. S. Lewis): 31 Briefe
eines Teufels an einen Unterteufel. Dieser ist so etwas wie ein umgekehrter
Schutzengel, der Mühe hat, den ihm zugeordneten Menschen in seinem Sinne
zu beeinflussen. Strotzt vor Witz und philosophisch-psychologischen Einsichten.
Gibts auch unnachahmlich vorgelesen von John Cleese (Cassette, auf englisch).
Entweder/Oder, Diapsalmata (Sören Kierkegaard): Nur ein paar Seiten, die eine stimmungsvolle Einführung in sein philosophisch-ästhetisches Denken geben. -> Beispielzitate
Ivanhoe (Sir Walter Scott):
Mein Vorfahre übrigens. Sein am wenigsten geschichtlich geprägtes
Buch. Fesselnd wie ein moderner Krimi, die Charaktere wie Ivanhoe und Rowena
so meisterhaft beschrieben, daß man den Eindruck hat, man lebt mit
ihnen.
The Happy Prince (Oscar Wilde):
Auf CD gelesen von Sir John Gielgud. Neben Scott das schönste Englisch,
das es gibt. Ästhetik, die lebt, sobald man sie aufschlägt, leicht
und doch meisterhaft.
After Magritte (Tom Stoppard):
Eine Situation, die anfänglich absurd erscheint, wird im Lauf des Stückes
verständlich. Unterhaltend und hintergründig, stellvertretend für
viele Theaterstücke von Stoppard. -> Video-Ausschnitt
Schuld und Sühne (Fjodor Dostojewskij): Fängt sofort spannend an, wie ein Tatort. Die Figur Porfirij Petrowitsch (III/5) erinnert mich übrigens an Columbo.
Fahrenheit 451 (Ray Bradbury):
Entdeckt habe ich es als Computerspiel auf dem Commodore 64, da hat es mir
so gefallen, daß ich mir das Buch gekauft habe. Auch die Verfilmung
mit Oskar Werner ist gelungen.
Zork I-III (Infocom):Seit
meinem Commodore 64 kenne ich interaktive Literatur. An der alten Zork-Serie
fasziniert mich, wie ganze Szenen und Stimmungen mit einigen Zeilen erzeugt
werden. Lesen mal anders - und trotzdem schön. (Die Originale gibt's
jetzt wieder für den Palm unter dem Namen "Frobnitz")
Wege zum theologischen Denken (Harl-Heinz Weger):
Hat mich unmittelbar berührt, insbesondere das Kapitel über “Auserwählte
Durchschnittlichkeit”. Weil er reale Fragen stellt und die Begabung hat,
sie so klar und stilistisch schön zu formulieren. Auch weil vieles so
bleiben darf, wie es erlebt wird: punktuell aufscheinend, stimmungsmäßig,
standhaft der Versuchung trotzend, abzuschließen oder einzuordnen.
Cautio Criminalis (Friedrich von Spee):
Ein Ansporn, auch in hoffnungslos scheinenden Situationen noch auf Einsicht
und Vernunft zu bauen: Die Argumentationen des Jesuiten, verfasst und unter
Gefahr veröffentlicht zur Zeit der Hexenprozesse.
Native Tongue, Tourist Season (Carl Hiaasen):
Unterhaltungslektüre, spannend und brilliant geschrieben, witzig, manchmal
etwas bizarr. Hiaasen beschreibt Floridas Unterhaltungs- und Immobilienmafia
von der skurrilsten Seite.
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